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Technische Betriebsführung von Druckluftanlagen

Facility Management: Druckluftanlagen » Betrieb

Verständnis der Technischen Betriebsführung von Druckluftanlagen

Verständnis der Technischen Betriebsführung von Druckluftanlagen

Die technische Betriebsführung von Druckluftanlagen umfasst die ganzheitliche Verantwortung für Planung, Betrieb, Überwachung und Optimierung der Systeme. Dazu zählen Energieeffizienzanalysen, Wartungskoordination, Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. BetrSichV, DIN-Normen) sowie die Umsetzung von SLA-, KPI- und XLA-Zielen. Ziel ist ein sicherer, wirtschaftlicher und nachhaltiger Anlagenbetrieb. Insbesondere in Industrie und Gewerbe gewährleistet eine professionelle Betriebsführung die Prozesssicherheit, reduziert Betriebskosten und schafft Transparenz über Anlagenzustand und Leistungskennzahlen.

Betrieb von Druckluftanlagen: Sicher, effizient und normgerecht steuern

Zielsetzung

Die Technische Betriebsführung von Druckluftanlagen verfolgt das Ziel, sicheren, energieeffizienten, normgerechten und wirtschaftlichen Betrieb aller Komponenten der Druckluftversorgung (Erzeugung, Aufbereitung, Speicherung, Verteilung, Nutzung) zu gewährleisten. Dabei sind Betreiberverantwortung, Arbeitssicherheit und Anlagenverfügbarkeit im Fokus.

Fazit

Die technische Betriebsführung von Druckluftanlagen ist ein sicherheits- und betriebsrelevanter Kernprozess, der hohe Anforderungen an Rechtssicherheit, Energieeffizienz, Verfügbarkeit und Dokumentation stellt. Nur durch eine strukturierte, digital unterstützte und normgerechte Organisation können Störungen, Haftungsrisiken und unnötige Energiekosten vermieden werden. KPI-, SLA- und XLA-gesteuerte Prozesse sichern dabei nicht nur Effizienz, sondern auch ein positives Nutzererlebnis und Vertrauen in die technische Infrastruktur.

Begriffsdefinition

Technische Betriebsführung umfasst alle organisatorischen, technischen und infrastrukturellen Maßnahmen, um eine Druckluftanlage gemäß ihrer Zweckbestimmung sicher, effizient, rechtskonform und nachhaltig zu betreiben. Sie verbindet Betrieb, Instandhaltung, Überwachung, Störungsmanagement, Dokumentation und kontinuierliche Verbesserung (KVP).

Betreiberverantwortung (nicht delegierbar)

  • Organisation des sicheren Betriebs nach BetrSichV und ArbSchG

  • Festlegung von Kontrollintervallen, Prüfzyklen und Arbeitsfreigaben

  • Bewertung von Gefährdungspotenzialen (z. B. Überdruck, Explosionsrisiken)

  • Sicherstellung der Qualifikation des Betriebspersonals

  • Verantwortung für Anlagendokumentation und Betriebsanweisungen

Delegierbare Betreiberpflichten (unter Aufsicht)

  • Durchführung von Wartung, Inspektion, Instandsetzung

  • Kalibrierung von Drucksensorik / Steuerungstechnik

  • Betrieb des Energiemanagementsystems (EnMS)

  • Erstellung von Druckluftqualitätsberichten gemäß ISO 8573

  • Einbindung von Leckagemanagementsystemen

Rechtlicher Rahmen

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

  • Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 1201, 1203, 2152)

  • DGUV Vorschriften (z. B. DGUV V3, Regel 100-500 Abschnitt 2.35)

  • Energieeffizienzgesetz (EnEfG) und EnSimiMaV

Technische Normen und Standards

  • DIN EN ISO 8573 – Druckluftqualität (Partikel, Wasser, Öl)

  • DIN EN 1012-1/2 – Kompressoren: Sicherheitstechnische Anforderungen

  • VDMA 15390-1 – Effizienzbewertung von Druckluftsystemen

  • VDI 2085 – Energieeffizienz in der technischen Gebäudeausrüstung

  • VDI 3810 Blatt 7.1 / 7.2 – Betrieb von Druckluftanlagen

  • DIN EN ISO 50001 – Energiemanagementsysteme

Komponenten der Betriebsführung

Bereich

Aufgaben im Betrieb

Normativer Bezug

Erzeugung

Steuerung, Überwachung, Sicherheitsventile, Überdruckschutz

TRBS 2152, DIN EN 1012

Aufbereitung

Wartung von Trocknern, Filtern, Ölabscheidern

ISO 8573, VDI 3810

Verteilung

Leckagekontrolle, Rohrleitungsprüfung, Druckabfallmessung

VDMA 15390

Speicherung

Druckbehälterprüfung, Sicherheitsprüfung, Korrosionsschutz

BetrSichV, TRBS 1201

Nutzung

Schnittstellenmanagement, Anwendungsdruckluft, hygienische Aspekte

ISO 8573-1

Nutzungsspezifische Besonderheiten

Nutzung

Besonderheiten

Industrie

Hoher Druckluftbedarf, Integration in Produktionslinien, Redundanzkonzepte

Verwaltung

Minimalbedarf, häufig zentrale Gebäudeleittechnik (GLT) ohne permanente Überwachung

Betriebsgastronomie

Hygieneanforderungen bei Luftkontakt mit Lebensmitteln (nach ISO 8573-1 Klasse 1)

Hochregallager

Druckluft für Antrieb von Liften, Greifarmen – besonders störanfällig

Mobility Hub

Einsatz für Hebetechnik, Reifenstationen, Werkstattinfrastruktur – häufige Lastwechsel

Digitale Betriebsführung & Monitoring

  • Anbindung an BMS/GLT/CAFM zur Visualisierung von Druckverlauf, Luftqualität, Energieverbrauch

  • Energie-Monitoring mit Trendanalysen für Effizienzbewertung

  • Leckageortungssysteme mit automatischer Alarmierung und Reporting

  • Predictive Maintenance Tools auf Basis von Sensordaten

  • Störungsmanagement via Helpdesk oder IoT-Ticketsystem

Risiken & Präventionsstrategien

Risiko

Gegenmaßnahme

Druckbehälterüberdruck

Sicherheitsventile, Prüfintervalle nach TRBS

Ölrückstände in Druckluft

Trockner- und Filterwartung, ISO 8573-konforme Kontrolle

Energieineffizienz

Leckageortung, Lastoptimierung, VDMA-Effizienzanalysen

Hygienerisiken (z. B. in Küche)

Nutzung ölfreier Kompressoren, regelmäßige Qualitätsmessung

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Intervall

Verfügbarkeit der Druckluftversorgung

≥ 99,5 %

monatlich

Energieverbrauch pro Nm³ Druckluft

≤ 0,11 kWh/Nm³

quartalsweise

Leckagequote (Leistung)

< 10 %

halbjährlich

Druckluftqualitätskonformität nach ISO 8573-1

100 %

monatlich

Service Level Agreements (SLA)

Service

Reaktionszeit

Wiederherstellung

Störungsbehebung bei Erzeugungsunterbrechung

≤ 1 h

≤ 4 h

Wartung Kompressorstation

nach Plan

≤ 5 AT nach Meldung

Bereitstellung Energiebericht

-

monatlich, automatisiert

Experience Level Agreements (XLA)

Erlebnisfaktor

Zielwert

Zufriedenheit mit Systemverfügbarkeit

≥ 90 %

Verständlichkeit von Störungsmeldungen und Berichten

≥ 85 % Zustimmung

Vertrauen in Energieeffizienzstrategie

≥ 80 % der Nutzer zufrieden