Druckluftanlagen für einen neuen Standort Ziel ist die bedarfsgerechte, energieeffiziente und wartungsfähige Bereitstellung von Druckluft zur Versorgung aller relevanten Produktions-, Versorgungs- und Infrastrukturprozesse am neuen Standort.
Das Betriebskonzept stellt sicher, dass die Anlage technisch leistungsfähig und ausfallsicher arbeitet, alle rechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllt sind (z. B. BetrSichV, TRBS), Wartung, Störung und Erweiterung organisatorisch abgesichert und dokumentiert sind und die Anlage in Energiemanagement, CAFM und Prüfprozesse integriert ist. Ein strukturiertes Betriebskonzept für Druckluftanlagen sichert nicht nur die Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit, sondern ist Voraussetzung für die Rechtssicherheit, Wartbarkeit und Energieoptimierung im Gebäudebetrieb. Frühzeitige Integration in Planung, digitale Systeme und Betriebsorganisation ist dabei der Schlüssel für langfristigen Erfolg.
Geltungsbereich im Facility Management Ein Konzept gilt für: alle fest installierten Druckluft-Erzeugungs- und Verteilanlagen (zentrale und dezentrale Einheiten),
alle zugehörigen Komponenten (Kompressoren, Filter, Trockner, Leitungsnetz, Speicher, Sicherheitsventile),
alle versorgten Funktionsbereiche (z. B. Fertigung, Werkstatt, Steuerungstechnik, Medienversorgung),
alle Nutzer, Betreiber, Instandhalter und Prüfverantwortlichen.
Komponenten Kompressoren (z. B. Schrauben- oder Kolbenkompressoren, ggf. frequenzgeregelt)
Drucklufttrockner und -filter
Speicherbehälter / Druckbehälter
Verteilleitungen (Ringleitung / Stichleitung / Zonennetze)
Sicherheitsventile, Manometer, Wartungseinheiten
Sensorik (Druck, Feuchte, Temperatur, Energieverbrauch)
Steuerung / Monitoring / Alarmierung
Versorgungskonzept Redundanzkonzept: N+1 bei zentralen Anlagen
Verfügbarkeit: ≥ 98 % gemäß Versorgungsstrategie
Druckniveau: z. B. 6,5 bar (einstellbar), definierter Toleranzbereich
Qualitätsklasse: gemäß ISO 8573 (z. B. Klasse 2.4.2)
Gesetzliche Grundlagen BetrSichV / TRBS 1201 / 2141 / 3145 / 3121
ArbSchG, DGUV-Vorschriften (z. B. V3, V84)
ggf. WHG / Explosionsschutz bei Sonderstoffen
Aufgaben des Betreibers Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung
Erstellung und Pflege einer Betriebsanweisung für Druckluftanlagen
Organisation der wiederkehrenden Prüfungen durch befähigte Personen / ZÜS
Einweisung aller Bedien- und Instandhaltungskräfte
Sicherstellung von PSA (z. B. Gehörschutzpflicht in Kompressorräumen > 85 dB)
Wartungsorganisation Hersteller- und normgerechte Wartungsintervalle (VDMA 24186, DIN EN 13306)
Erfassung aller Komponenten im CAFM-System mit Wartungskalender
Durchführung durch internes FM oder externe Wartungsfirmen
Wartungsvertrag inkl. 24/7-Störungshotline (optional)
Ersatzteilbevorratung (z. B. Filter, Öl, Dichtungen)
Prüfpflichten Druckbehälterprüfung (z. B. alle 5 Jahre durch ZÜS)
Jährliche Prüfung von Sicherheitsventilen / Sicherheitsabschaltungen
Sichtkontrolle: monatlich durch FM
Dokumentation im Prüfmittelkataster inkl. Prüfberichte, Fristen, Mängelabstellung
Störung und Alarmierung Störungserkennung über Monitoring oder manuelle Meldung
Integration ins IT-gestützte Störmeldesystem / Ticketsystem
Notfallplan bei Ausfall (z. B. Umschaltung auf Redundanz / Notbetrieb)
Eskalationsmatrix mit Ansprechpartnern und Service-Level
Energieeffizienzstrategie Definition von EnPIs (z. B. kWh/Nm³)
Senkung des Druckniveaus bei Verbrauchsreduzierung
Integration von Leckageüberwachung und -ortung
Einspeisung der Betriebsdaten ins Energiemanagementsystem (z. B. ISO 50001)
Nutzung von Wärmerückgewinnung (z. B. für Heizung / Warmwasser)
Integration in Systeme und Prozesse Technische Objektverwaltung, Wartung, Prüfplanung, Dokumentation
Überwachung, Reporting, Optimierung
Eskalation, Abarbeitung, Protokollierung
Betriebsanweisungen, Sicherheitsdatenblätter, Schulungsunterlagen
Steuerung, Alarmierung, Visualisierung
Übergabeunterlagen R&I-Schema, Netzpläne, Typenschilder, Prüfprotokolle
Herstellerdokumentation, Bedienungsanleitungen
Wartungs- und Prüfpläne
Energiekennzahlen (z. B. spezifischer Verbrauch, Startwerte)
Schulungsnachweise (FM, Technik)
Inbetriebnahmeprüfung Funktionstest aller Komponenten
Dichtheitsprüfung Leitungsnetz
Integrationstest Leittechnik / Monitoring
Lärmpegelmessung (Arbeitsplatzgrenzwert)
Dokumentierte Übergabe mit Abnahmeprotokoll
Weiterentwicklung und Anpassung Jährliche Bewertung der Energieeffizienz
Integration neuer Anlagenteile / Abnehmer
Optimierung von Lastmanagement und Druckband
Leckagecheck mind. 1x jährlich mit Auswertung
Dokumentierte Nachführung aller Änderungen im CAFM / DMS