Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Druckluftanlagen
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Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Druckluftanlagen
Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Druckluftanlagen
Druckluftanlagen sind essenzielle Bestandteile industrieller und gewerblicher Produktionsprozesse. Sie werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, darunter:
Automatisierung und Steuerungstechnik (z. B. pneumatische Ventile, Zylinder)
Produktion und Fertigung (z. B. Lackieranlagen, Werkzeugmaschinen)
Lebensmittel- und Pharmaindustrie (z. B. sterile Druckluftsysteme, Abfüllanlagen)
Energie- und Kraftwerkssektor (z. B. Steuerluft für Sicherheitsventile)
Medizin- und Reinraumtechnik (z. B. Druckluftversorgung für Beatmungsgeräte)
Da Druckluft als vierter Energieträger nach Elektrizität, Wasser und Gas gilt, sind Effizienz, Betriebssicherheit und Wartung entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Anlagen.
Viele Unternehmen vergeben die Errichtung der Druckluftanlage unabhängig von der Wartung. Dies führt häufig zu:
Überhöhte Wartungskosten durch Herstellerbindung
Viele Druckluftsysteme sind herstellerspezifisch konfiguriert, was dazu führt, dass nur der ursprüngliche Anbieter Wartungen durchführen kann.
Nachträgliche Wartungsverträge sind in der Regel 30 % – 50 % teurer, da keine langfristige Preisbindung besteht.
Hersteller setzen oft langfristige Wartungsverträge mit ungünstigen Konditionen durch.
Beispiel:
Wartungskosten bei kombinierter Vergabe: 7.000 €/Jahr
Wartungskosten bei separater Vergabe: 10.000 – 12.000 €/Jahr (+50 % bis +70 %)
Langfristige Mehrkosten (10 Jahre): 30.000 € – 50.000 €
Überhöhte Ersatzteile und hohe Reparaturkosten
Viele Hersteller verkaufen Ersatzteile ausschließlich über ihr eigenes Netzwerk, wodurch sich Preise um 100 % – 200 % erhöhen können.
Besonders teuer sind spezielle Filter, Öle und Dichtungen, die oft in Originalqualität nachgekauft werden müssen.
Drittanbieter haben oft keinen Zugang zu Steuerungssoftware oder Diagnosesystemen.
Beispiel:
Ersatzteilkosten bei kombinierter Vergabe: 3.000 €
Ersatzteilkosten bei separater Vergabe: 6.000 € (+100 %)
Energieineffizienz und steigende Betriebskosten
Bis zu 30 % der erzeugten Druckluft gehen durch Leckagen verloren, wenn die Wartung nicht optimal durchgeführt wird.
Unzureichende Wartung kann zu einem steigenden Energieverbrauch von 10 % – 25 % führen.
Falsch konfigurierte Kompressoren laufen oft mit zu hohen Drücken, was die Lebensdauer reduziert.
Einsparpotenzial durch regelmäßige Wartung:
Reduzierung des Energieverbrauchs um bis zu 25 %
Optimierte Druckeinstellungen senken die Betriebskosten um bis zu 10 %
Langfristige Kostenoptimierung durch vertragliche Fixierung
Fixierung von Wartungskosten und Ersatzteilpreisen für mindestens 5 Jahre
Verpflichtung des Anbieters zur Offenlegung von Software- und Diagnosedaten
Preisgleitklauseln, um extreme Preiserhöhungen zu verhindern
Digitalisierung & Predictive Maintenance
IoT-gestützte Sensorik zur frühzeitigen Erkennung von Leckagen
Automatische Überwachung des Druckluftverbrauchs zur Effizienzsteigerung
Digitale Wartungsprotokolle für Echtzeit-Monitoring
Relevante Normen & gesetzliche Anforderungen
DIN EN 13269 – Leitfaden für Instandhaltungsverträge
DIN EN 31051 – Grundsätze der Instandhaltung
DIN EN 13306 – Begriffe der Instandhaltung
DIN EN 13460 – Dokumentation der Instandhaltung
DIN ISO 8573-1 – Qualitätsklassen für Druckluft
DIN EN 1012 – Sicherheitsanforderungen für Kompressoren
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) – Prüfpflichten für Druckbehälter