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Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Druckluftanlagen

Facility Management: Druckluftanlagen » Strategie » Bauleistung + Instandhaltung

Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Druckluftanlagen

Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für Druckluftanlagen

Druckluftanlagen sind essenzielle Bestandteile industrieller und gewerblicher Produktionsprozesse. Sie werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, darunter:

  • Automatisierung und Steuerungstechnik (z. B. pneumatische Ventile, Zylinder)

  • Produktion und Fertigung (z. B. Lackieranlagen, Werkzeugmaschinen)

  • Lebensmittel- und Pharmaindustrie (z. B. sterile Druckluftsysteme, Abfüllanlagen)

  • Energie- und Kraftwerkssektor (z. B. Steuerluft für Sicherheitsventile)

  • Medizin- und Reinraumtechnik (z. B. Druckluftversorgung für Beatmungsgeräte)

Da Druckluft als vierter Energieträger nach Elektrizität, Wasser und Gas gilt, sind Effizienz, Betriebssicherheit und Wartung entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Anlagen.

Viele Unternehmen vergeben die Errichtung der Druckluftanlage unabhängig von der Wartung. Dies führt häufig zu:

  • Überhöhten Wartungskosten durch Herstellerbindung

  • Ersatzteilmonopolen und hohen Reparaturkosten

  • Energieineffizienten Druckluftsystemen mit hohen Betriebskosten

  • Ungeplanten Stillstandszeiten durch unzureichende Wartung

  • Haftungsrisiken bei Betriebsstörungen durch mangelnde Prüfungen

Optimale Strategie: Eine integrierte Vergabe von Bau- und Wartungsverträgen stellt sicher, dass Betriebskosten gesenkt, Effizienz gesteigert und die technische Verfügbarkeit sichergestellt wird.

Überhöhte Wartungskosten durch Herstellerbindung

  • Viele Druckluftsysteme sind herstellerspezifisch konfiguriert, was dazu führt, dass nur der ursprüngliche Anbieter Wartungen durchführen kann.

  • Nachträgliche Wartungsverträge sind in der Regel 30 % – 50 % teurer, da keine langfristige Preisbindung besteht.

  • Hersteller setzen oft langfristige Wartungsverträge mit ungünstigen Konditionen durch.

Beispiel:

  • Wartungskosten bei kombinierter Vergabe: 7.000 €/Jahr

  • Wartungskosten bei separater Vergabe: 10.000 – 12.000 €/Jahr (+50 % bis +70 %)

  • Langfristige Mehrkosten (10 Jahre): 30.000 € – 50.000 €

Überhöhte Ersatzteile und hohe Reparaturkosten

  • Viele Hersteller verkaufen Ersatzteile ausschließlich über ihr eigenes Netzwerk, wodurch sich Preise um 100 % – 200 % erhöhen können.

  • Besonders teuer sind spezielle Filter, Öle und Dichtungen, die oft in Originalqualität nachgekauft werden müssen.

  • Drittanbieter haben oft keinen Zugang zu Steuerungssoftware oder Diagnosesystemen.

Beispiel:

  • Ersatzteilkosten bei kombinierter Vergabe: 3.000 €

  • Ersatzteilkosten bei separater Vergabe: 6.000 € (+100 %)

Energieineffizienz und steigende Betriebskosten

  • Bis zu 30 % der erzeugten Druckluft gehen durch Leckagen verloren, wenn die Wartung nicht optimal durchgeführt wird.

  • Unzureichende Wartung kann zu einem steigenden Energieverbrauch von 10 % – 25 % führen.

  • Falsch konfigurierte Kompressoren laufen oft mit zu hohen Drücken, was die Lebensdauer reduziert.

Einsparpotenzial durch regelmäßige Wartung:

  • Reduzierung des Energieverbrauchs um bis zu 25 %

  • Optimierte Druckeinstellungen senken die Betriebskosten um bis zu 10 %

Ausfallrisiken und unzureichende Service-Level-Agreements (SLA)

  • Ohne garantierte SLA für Störungsfälle können Reparaturen Wochen dauern.

  • Notdienste sind oft doppelt so teuer, wenn sie nicht im Wartungsvertrag enthalten sind.

Beispiel:

  • Notdiensteinsatz bei kombinierter Vergabe: 1.500 €

  • Notdiensteinsatz bei separater Vergabe: 3.000 € (+100 %)

  • Mehrkosten über 10 Jahre: 30.000 € – 60.000 €

Langfristige Kostenoptimierung durch vertragliche Fixierung

  • Fixierung von Wartungskosten und Ersatzteilpreisen für mindestens 5 Jahre

  • Verpflichtung des Anbieters zur Offenlegung von Software- und Diagnosedaten

  • Preisgleitklauseln, um extreme Preiserhöhungen zu verhindern

Digitalisierung & Predictive Maintenance

  • IoT-gestützte Sensorik zur frühzeitigen Erkennung von Leckagen

  • Automatische Überwachung des Druckluftverbrauchs zur Effizienzsteigerung

  • Digitale Wartungsprotokolle für Echtzeit-Monitoring

Nachhaltigkeit & Energieeffizienz im Druckluftsystem

  • Energieoptimierung durch regelbasierte Druckluftsteuerung

  • Verpflichtung zur Umstellung auf hocheffiziente Kompressoren (z. B. mit Wärmerückgewinnung)

  • Nutzung umweltfreundlicher Schmierstoffe und ölfreier Technologien

Verbesserte Betriebssicherheit durch garantierte Wartungsstandards

  • Vertragliche Festlegung, auch von Prüfintervallen, gemäß DIN EN 13269

  • Verpflichtung zur regelmäßigen Leckagekontrolle und Druckoptimierung

  • Einhaltung aller Prüf- und Dokumentationsanforderungen, siehe auch DIN EN 13460

Relevante Normen & gesetzliche Anforderungen

  • DIN EN 13269 – Leitfaden für Instandhaltungsverträge

  • DIN EN 31051 – Grundsätze der Instandhaltung

  • DIN EN 13306 – Begriffe der Instandhaltung

  • DIN EN 13460 – Dokumentation der Instandhaltung

  • DIN ISO 8573-1 – Qualitätsklassen für Druckluft

  • DIN EN 1012 – Sicherheitsanforderungen für Kompressoren

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) – Prüfpflichten für Druckbehälter