Zum Inhalt springen
FM-Connect Chat

Hallo! Ich bin Ihr FM-Connect Chat-Assistent. Wie kann ich Ihnen helfen?

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Instandsetzung im Gewerk Druckluftanlagen

Facility Management: Druckluftanlagen » Betrieb » Instandsetzungen

Verständnis der Instandsetzung im Gewerk Druckluftanlagen

Verständnis der Instandsetzung im Gewerk Druckluftanlagen

Die Instandsetzung von Druckluftanlagen ist ein zentraler Bestandteil des technischen Anlagenbetriebs und umfasst alle Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit nach einem Defekt oder Ausfall. Sie erfordert fundierte Kenntnisse über die Komponenten wie Kompressoren, Filter und Leitungen sowie über sicherheitstechnische Anforderungen gemäß BetrSichV und DIN-Normen. Fachgerechte Instandsetzung trägt maßgeblich zur Betriebssicherheit, Energieeffizienz und zur Einhaltung betrieblicher SLA- und XLA-Vorgaben bei, insbesondere in industriellen Anwendungen mit hoher Prozesskritikalität.

Instandsetzungen im Betrieb: Schäden beheben, Betriebssicherheit sichern

Zielsetzung

Die Instandsetzung im Gewerk Druckluftanlagen zielt auf die schnelle, sichere und wirtschaftliche Wiederherstellung der Sollfunktion von Komponenten der Drucklufterzeugung, -aufbereitung, -speicherung, -verteilung und -anwendung. Dabei stehen Anlagensicherheit, Energieeffizienz und Rechtskonformität im Mittelpunkt.

Fazit

Die Instandsetzung im Gewerk Druckluftanlagen ist ein zentraler Bestandteil der Betriebssicherheit und ein entscheidender Hebel zur Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz. Eine erfolgreiche Instandhaltungsstrategie kombiniert fachliche Kompetenz, rechtssichere Ausführung, digitale Prozesse und erlebnisorientierte Kommunikation. Mit klar definierten KPI, SLA und XLA lassen sich Qualität, Verfügbarkeit und Nutzerzufriedenheit systematisch sichern – in jeder Branche und Nutzungssituation.

Definition: Instandsetzung

Instandsetzung ist gemäß DIN 31051 eine Maßnahme zur Beseitigung eines festgestellten Fehlers, bei der ein Objekt in einen funktionsfähigen Zustand zurückversetzt wird.

Im Druckluftkontext betrifft das insbesondere:

  • Kompressoren (mechanisch / elektrisch)

  • Filter, Trockner, Ölabscheider

  • Steuerungs- und Überwachungstechnik

  • Rohrleitungs- und Speicherkomponenten

  • Druckluftwerkzeuge oder angeschlossene Anlagen

Betreiberverantwortung (nicht delegierbar)

  • Organisation eines sicheren Betriebs und der Wiederherstellung der Betriebssicherheit nach §4 BetrSichV

  • Gefährdungsbeurteilung bei Anlagenveränderungen (TRBS 1111)

  • Auswahl qualifizierter Dienstleister und Fachkräfte

  • Sicherstellung der Prüf- und Dokumentationspflichten

  • Verantwortung für die Ursachenanalyse bei wiederkehrenden Ausfällen

Delegierbare Betreiberpflichten

  • Durchführung der Instandsetzung durch befähigte Personen (TRBS 1203)

  • Dokumentation der Maßnahmen inkl. Prüf- und Messprotokolle

  • Meldung und Kommunikation des Instandsetzungsstatus

  • Ersatzteilmanagement und Materialbereitstellung

Rechtsgrundlagen

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

  • Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 1201, 1203, 1111)

  • DGUV Vorschrift 3 / Regel 100-500 Abschnitt 2.35

  • Energieeffizienzgesetz (EnEfG) bei energetisch relevanten Anlagen

  • VdTÜV-Merkblätter zu Druckbehältern (z. B. 100)

Technische Normen und Standards

  • DIN EN ISO 8573-1 – Anforderungen an die Druckluftqualität

  • DIN EN 1012-1/2 – Sicherheit bei Kompressoren

  • VDI 3810 Blatt 7.1/7.2 – Betrieb und Instandhaltung von Druckluftanlagen

  • VDMA 15390-1 – Energieeffizienz von Druckluftsystemen

  • DIN 31051 – Grundlagen der Instandhaltung

  • VDI 4068 – Dokumentation im Instandhaltungsprozess

Typische Instandsetzungsszenarien

Komponente

Fehlerbild

Maßnahme

Normbezug

Kompressor

Lagerschaden, Ölleckage

Austausch Lager, Dichtung

DIN EN 1012, BetrSichV §10

Drucklufttrockner

Taupunktüberschreitung

Regenerationssystem prüfen/ersetzen

ISO 8573-1

Rohrleitung

Leckage, Druckabfall

Abdichtung, Segmenttausch

VDMA 15390

Speicherbehälter

Korrosion, Anzeigefehler

Innenreinigung, Austausch Sicherheitsventil

TRBS 1201

Steuerung

Fehlfunktion, Totalausfall

Tausch SPS-Modul, Software-Update

VDI 3810

Nutzungsspezifische Besonderheiten

Nutzung

Anforderungen

Industrie

Redundanzsysteme, 24/7-Reparaturbereitschaft, ATEX-Zonen

Verwaltung

Minimierung der Ausfallzeit, zentrale Versorgungseinheiten

Betriebsgastronomie

Hygieneanforderungen, sofortige Behebung bei ISO 8573-Verstoß

Hochregallager

Anlagensicherheit für Fördertechnik, kurze Wiederanlaufzeiten

Mobility Hub

Hohe Lastwechsel, robuste Komponenten für Werkstattumgebungen

Digitale Unterstützung der Instandsetzung

  • Störmeldeportale mit Ticket- und Eskalationssystem

  • CAFM-Integration für Auftragsvergabe, Statuskontrolle und Historie

  • Ersatzteilmanagement mit QR-/RFID-Tracking

  • Zustandsüberwachung (Predictive Maintenance) per IoT-Sensorik

  • Mobiles Reporting mit Live-Dokumentation und Fotoanhang

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Intervall

Erstreaktion auf Störung

≤ 1 h

laufend

Wiederherstellungszeit (MTTR)

≤ 4 h (kritisch)

monatlich

Wiederholungsquote gleicher Fehler

< 3 %

quartalsweise

Ersatzteilverfügbarkeit

≥ 98 %

monatlich

Service Level Agreements (SLA)

Service

Reaktionszeit

Durchführung

Sofortmaßnahme bei Sicherheitsrelevanz

≤ 1 h

≤ 4 h

Standardinstandsetzung (nicht kritisch)

≤ 2 AT

≤ 5 AT

Dokumentation inkl. Prüfprotokoll

≤ 48 h

Digital/archiviert

Experience Level Agreements (XLA)

Nutzererlebnis

Zielwert

Kommunikation während der Störung

≥ 90 % Zufriedenheit

Nachvollziehbarkeit der Maßnahmen

≥ 85 % Zustimmung

Vertrauen in Servicepartner / Team

≥ 90 % positives Feedback